Heute wissen, was morgen zählt

Automotive Summit Switzerland 2025

Heute wissen, was morgen zählt

19. Mai 2025 agvs-upsa.ch – Neueste Marketing- und Vertriebstrends, ein spannendes Podium zur E-Mobilität, Workshops und Best-Practice-Beispiele: 120 Teilnehmende wollten sich diese Chance beim Automotive Summit nicht entgehen lassen. Jürg A. Stettler

automotive_summit_15052025_-_jas_-_008_benutzerdefiniert.jpgAuch dieses Jahr wollten sich rund 120 Teilnehmende am Automotive Summit Switzerland 2025 für die Herausforderungen im Garagenalltag inspirieren lassen. Fotos: AGVS-Medien

Was 2017 als Garagen Marketing Camp gestartet ist, hat sich weiterentwickelt und etabliert. So kamen auch dieses Jahr beim Automotive Summit Switzerland wiederum viele Branchengrössen, Garagisten und Händler auf dem Golf Sempach mit Expertinnen und Experten zusammen, um sich auszutauschen, zu netzwerken und dank inspirierenden Vorträgen jede Menge Know-how für den Alltag mitzunehmen.

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Dominik Wasescha, Consultant bei Auto-i-Dat, stellte «AutoValue» vor.
 
Nach der Videobotschaft von Co-Founder und Organisator Christian Panzeri zum Auftakt, stellte Dominik Wasescha, Consultant bei Auto-i-Dat, das neuste Tool der Datenspezialisten vor. Zwar füttert das Unternehmen den seit Jahren beliebten «Autohandel» weiterhin mit Daten, wird diesen aber im Gegensatz zum «AutoValue» nicht weiterentwickeln. «Der AutoValue erlaubt eine Bewertung und einen Eintauschtest – und zwar auf jedem Gerät», so Wasescha. «Auch Fahrzeugvergleiche und Flotten-Verwaltung sind mit dem neuen Tool möglich. Genauso wie der Import einer Schadenhistorie.» Dies biete für Garagistinnen und Garagisten den Vorteil, dass sie schon während der Probefahrt des Kunden dessen aktuelles Auto dank Eintauschtest bewerten lassen könnten und dies sogar als PDF per Mail oder WhatsApp gleich weitergeben könnten.

automotive_summit_15052025_-_jas_-_009_benutzerdefiniert.jpgAdrian Lang macht klar, wie wichtig Mindset und ein stratgeischer Netzwerk-Aufbau sind.

Warum Begeisterungsfähigkeit ansteckt
Danach zeigte Adrian Lang, Gründer der Business Schmiede Schweiz AG und Verkaufstrainer, eindrücklich und einleuchtend auf, warum Mindset und Netzwerk den Unterschied ausmachen können. «Wir haben 60’000 bis 80’000 Gedanken pro Tag, Denkweisen, Überzeugungen und Verhaltensmuster prägen unser Mindset und daraus ergeben sich gewisse Handlungsmuster», so Lang. «Bist du begeistert vom Business oder einer Idee, dann gehst und kommst du voran; denn Begeisterungsfähigkeit ist ansteckend!» Er untermauerte dies mit praktischen Erfahrungen und legte danach dar, wieso man sein Netzwerk strategisch ausbauen und pflegen sollte. Es gelte sich stets zu fragen: Von welchen Menschen will ich mehr in meinem Netzwerk haben und warum? Und was bringe ich mit, das für meine Netzwerkpartner relevant ist? Da man selbst bei 10'000 Follower und mehr wissenschaftlich gesehen nur Kontakte mit 150 Personen verarbeiten könne, solle man sicherstellen, dass es die richtigen 150 sind. Er teile die Kontakte dazu in drei Gruppen: Kunden, Infoquellen und Kollegen. «Macht Networking unbedingt strategisch, wie im Geschäft beispielsweise die Budgetplanung», so Lang weiter.

must_-_kann_auch_klein_-_automotive_summit_15052025_-_jas_-_043_benutzerdefiniert.jpgDie verschiedenen Partner, welche die neuste Ausgabe des Summits im Golf Sempach unter anderem überhaupt möglich machten, wurden speziell verdankt.

Autovertrieb heute und morgen
«Tesla hat nur fünf Produktionsstandorte weltweit, kann sich auf eine Marke und fünf Modelle auf zwei Plattformen fokussieren», sagte dann Morten Hannesbo, von 2009 bis 2021 Amag-CEO, und zeigte mit einem simplen Vergleich, wieso wir in der Branche vor enormen Veränderungen stehen und warum Tesla so viel Erfolg hat. «Dies im Vergleich zu VW mit über 100 Produktionsstandorten, fast 20 Marken und 50 Motor- sowie Getriebevarianten», so der Branchenkenner. «Tesla agiert auch in einem Wachstumssegment: Die E-Autoverkäufe steigen weltweit um 30 Prozent. Und die Amerikaner haben ein eigenes Ladenetz mit über 50'000 Ladepunkten aufgebaut. Ich finde Elon Musk doof, aber ich bin begeistert von der Technik und dem Produkt bei Tesla.»

podium_-_automotive_summit_15052025_-_jas_-_027_benutzerdefiniert.jpgMorten Hannesbo, ex-Amag-CEO und Managing Partner von Boyden (links), und Alain Schwald, Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung bei Avia Volt, in der Diskussionsrunde.

Für Hannesbo ist klar: Wir müssen die neue Technologie annehmen, ja umarmen. Denn nicht nur der Antriebmix, sondern auch die Vertriebsmodelle werden sich rasant wandeln. «Die Händler machen den grossen Unterschied beim Kunden. Wenn die Produkte zu früh auf den Markt geschoben werden, wer löst dann das Problem? Der Handel und die Garagen», so der Managing Partner von Boyden. «Das Agenturmodell wird nicht funktionieren, wenn der Handel nur die Auslieferung macht. Er wird weiterhin Problemlöser sein müssen.» Händler blieben daher eine wichtige Säule, wenn eine Marke Erfolg haben wolle. Nur hätten einige Hersteller vergessen, dass ein Händler dabei auch Geld verdienen müssten...

podium_-_automotive_summit_15052025_-_jas_-_026_benutzerdefiniert.jpgMatthias Bischoff, Director Business Customers bei Autoscout24, erläuterte das Dilemma in dem die Branche und die Autohersteller stecken.

E-Mobilität: Quo vadis?
Morten Hannesbo und Alain Schwald, Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung bei Avia Volt, diskutierten danach zur Entwicklung der E-Mobilität hierzulande mit Matthias Bischoff. Der Director Business Customers bei Autoscout24 brachte das Dilemma, in dem sich etablierte Hersteller bei der E-Mobilität befinden, auf den Punkt: «Grosse Hersteller haben eine Historie. Die konnten nicht so schnell und agil reagieren. Zudem haben sie mit der Umstellung zu lange gezögert.» Hannesbo erklärte, dass die Reichweitenangst bei E-Autos kein Thema mehr sei, aber sehr wohl das Laden selbst: «Da muss die Umgebung hell und trocken sein. Sonst geht meine Frau da sicherlich nicht hin!»

automotive_summit_15052025_-_jas_-_073_benutzerdefiniert.jpgIn den Pausen blieb jeweils Zeit zum Diskutieren udn natürlich auch zum Netzwerken.

Schwald ergänzte: «Das Hauptproblem liegt darin: Jeder kann bei jedem laden, aber ich sehe nirgends, was ich für meine E-Ladung am Schluss bezahle. Das müssen wir als Branche hinbekommen.» Es sei nun schon so viel in die E-Mobilität investiert worden, dass es für die Hersteller kein Zurück mehr gebe. Wichtig sei, als Unternehmer oder auch als Verkäufer selbst elektrisch zu fahren, nur so verstehe man, wie das Produkt funktioniere. «Macht die kleinen Details richtig, damit die Qualität am Schluss stimmt. Es ist ein Verdrängungsmarkt, auf dem man nur bestehen kann, wenn man etwas besser macht als die Konkurrenz», so der Energieexperte. Autoscout24-Director Bischoff glaubt, dass wir auch in fünf Jahren noch über E-Mobilität diskutieren könnten, viel wichtiger seien aber «die intelligente Vernetzung zwischen einzelnen Mobilitätsformen und das autonome Fahren».

automotive_summit_15052025_-_jas_-_032_benutzerdefiniert.jpgChris Beyeler, der Präsident des Verbands für künstliche Intelligenz in der Schweiz, KImpact.

Neue Kundengruppe dank autonomen Autos
Dazu ergänzte Hannesbo: «Autonomes Fahren hilft der Branche, denn es verlängert unser Autoleben. Irgendwann kann ich als Kunde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fahren; mit autonomen Autos kann ich die individuelle Mobilität weitere 20 Jahre nutzen. Das schafft uns eine neue Kundengruppe!»

Chris Beyeler, der Präsident von KImpact, dem Verband für künstliche Intelligenz in der Schweiz, verdeutlichte im Anschluss ans Podium, warum man sich auch als Garagistin und Garagist mit KI auseinandersetzen und seine KI-Kenntnissen verbessern sollte. Und am Nachmittag konnten die 120 Teilnehmenden ihr Know-how auch noch in individuellen Workshops, wo Google Vehicle Ads, KI im Verkauf, Partnerschaften für EV-Kompetenz oder auch der erfolgreiche Aufbau eines EV-Sales Team genauer erörtert wurden, weiter verbessern und vertiefen.

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Am Nachmittag gab es in verschiedenen Workshops, wie hier bei Ivana Juric von der Rev up GmbH zum Thema «Erfolgreicher Aufbau eines EV-Sales Team», praktischen Input und Knowhow für Vertrieb und Marketing.
 
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